Bakterientest /DNA – Test
Auch bei Zahnfleischproblemen besteht die Möglichkeit, einen Test machen zu lassen, mit dem die aggressivsten Bakterienarten einer Parodontitis erkannt werden können. Dies kann sinnvoll sein, wenn schon häufiger eine Parodontitisbehandlung durchgeführt worden ist, ohne dass es zu einem nennenswerten Erfolg gekommen ist.
Mit diesem Test wird geklärt, welche Bakterien unterhalb des Zahnfleischsaumes für den Abbau des Zahnhalteapparates verantwortlich sind.
Es werden durch uns Proben entnommen ( = fünf Papier- spitzen werden in die tiefsten Taschen eingeführt und dort für ca. 20 Sekunden belassen, so dass sie sich vollsaugen können). Danach werden diese entfernt und in ein molekularbiologisches Speziallabor geschickt. Dort ermitteln Mikrobiologen mittels Genanalyse Anzahl und Vorkommen dieser besonders aggressiven und virulenten Bakterien.
Die Testergebnisse ermöglichen eine individuelle und damit maximal erfolgreiche Parodontitisvorsorge und geben auch entscheidende HInweise für die sich anschließende Therapie. Die Mikrobiologen gehen detaillierte Anweisungen für den Einsatz von Antibiotika, die Festlegung sinnvoller Recall-Intervalle und die Prophylaxe-Optimierung.
- Abb.1: Bakterientest vor Be- handlungsbeginn
- Bakterienergebniss nach Parodontitisbehand- lung und Antibiose
Mancher Mißerfolg einer Zahnfleichbehandlung läßt sich so erklären, wenn es trotz intensiver Reinigung durch uns und bei Ihnen Zuhause zu keiner wesentlichen Besserung des Zustandes Ihres Zahnfleisches kommt.
Dieser Test ist auch ideal zur Kontrolle des PAR-Behandlungserfolges geeignet, da ein Nichtvor- handensein dieser Bakterienstämme auf stabile und gesunde Zahnfleischverhältnisse schließen läßt.
Häufig erzählen uns auch betroffene Patienten, dass schon Ihre Eltern oder andere Verwandte frühzeitig ihre Zähne verloren haben.
Was ist zu tun?
Patienten, die unter Parodontose leiden, aber eine ausreichende Mundhygiene betreiben und bei denen geringe Keimzahlen vorliegen, können auch genetisch vorbelastet sein. Mutationen der Interleukin-Gene – wichtigen Entzündungsmediatoren des Immunsys- tems – können zu einer Überproduktion bestimmter Interleukine führen. Dadurch werden Osteoklasten (= Knochenabbauzellen) übermäßig aktiviert, selbst wenn nur geringe Bakterienmengen vorliegen. Dies führt zu einem verstärkten Abbau des parodontalen Weich- und Knochengewebes.
Hier reicht das Standardprogramm von Putzen und Pflegen nicht aus, sondern Sie bedürfen deshalb einer besonders intensiven Behandlungsstrategie. Eine Untersuchung auf diese genetischen Risikofaktoren ist ein wertvolles Instrument zur Optimierung von Recall- und Prophylaxe-Intervallen, sowie zur Risikoeinschätzung vor umfangreichen Implantat- sanierungen.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne individuell!